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Diese Hypes trotzten der Krise



Die Hypes des Jahres 2009
Die Hypes des Jahres 2009
Michael Jackson verabschiedet sich - This is it.
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Hey das geht ab - Atzenmusik erobert Deutschland.
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Inglorious Basterds - Deutsche Geschichte mal anders.
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Google Wave - ein großer Hype um nichts?
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Zensursula
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Auto Tune The News
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Tricken - Kunstvolle Akrobatik
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Bevor das Jahr 2009 überhaupt begonnen hat, war allen Experten schon klar, dass es das Jahr der Wirtschaftskrise werden würde. Zwangsläufig kam es dann auch so, wobei Deutschland noch vergleichsweise milde davonkam. Kurzarbeit und Abwrackprämie sorgten dafür, dass die Stimmung sich nicht so sehr verdüsterte wie befürchtet. Für alte Autos spendierte der Staat beim Kauf eines Neuwagens 2500 Euro. Kritik kam von vielen Seiten, die Prämie wurde dennoch ein großer Erfolg und Exportschlager. Auch im deutschen Einzelhandel gab es Abwrackaktionen, die den Abschwung bremsten.

 

Eine Zwangsabwrackung gab es 2009 auch für den größten Popstar seiner Zeit – der mit Ersatzteilen ausgestatte Michael Jackson segnete unfreiwillig das Zeitliche. Was folgte, war ein beispielloser Kaufrausch, nachdem seine Werke zuvor kaum nachgefragt waren. Das Best-Of-Album „King of Pop“ schaffte es nach Erscheinen 2008 gerade mal zwei Wochen in die Top 10, während es sich nach Jacksons Tod alleine sieben Wochen auf Platz 1 hielt. Somit dürfte das Jahr 2009 für seine Gläubiger nicht das schlechteste gewesen sein.

 

Trotz der Trauer um den „King of Pop“ waren die musikalischen Hypes des Jahres vor allem für Party-Hits verantwortlich. Allen voran Lady Gaga sorgte für tanzbare Ohrwürmer am Fließband. Ihr Megahit „Poker Face“ war sogar unfassbare 13 Wochen an der Spitze der deutschen Charts. Das schafften in ihrer Heimat USA (sogar für 16 Wochen) auch die Black Eyed Peas mit „I Gotta Feeling“, der wohl schon jetzt als Partyklassiker gelten kann. Es wurde gefeiert, bis der (Frauen-) Arzt kommt und der hatte mit Manny Marc den Sommerhit „Das geht ab“ im Gepäck. Von Mallorca bis ins letzte Dorf Deutschlands dürfte jeder Jugendliche schon „Wir feiern die ganze Nacht“ gebrüllt haben, das Motto der Jungs von Atzenmusik.

 

Dieses Prinzip galt auch für die Helden aus „Inglorious Basterds“, wenn auch das Feiern hier eher im Abschlachten von Nazis bestand. Brad Pitt und Konsorten sorgten in Quentin Tarantinos Film dafür, dass der Regisseur seinen größten kommerziellen Erfolg seit „Pulp Fiction“ feiern durfte und Christoph Waltz plötzlich von jedem Kinobesucher gelobt wurde. Einen noch größeren cineastischen Hype gab es allerdings um den (angeblich) teuersten Film aller Zeiten vom Regisseur, der seit dem erfolgreichsten Film aller Zeiten keinen mehr gedreht hatte: James Camerons „Avatar“.

 

3D-Kino war einer der Kino-Trends 2009 und „Avatar“ natürlich der spektakulärste Film dieser Art. Die Kritiker waren nicht unbedingt begeistert von der Handlung, aber deswegen geht ja auch niemand in einen Blockbuster.

 

Der Begriff „Avatar“ ist uns natürlich aus dem Internet bekannt und auch dort gab es wieder etliche Hypes, zumal es ja (nicht zuletzt durch WeHype) ein wichtiger Hypemultiplikator ist. Bei keinem Hype 2009 wird das deutlich als bei Twitter, dem Hype, der Hypes hypet. Jeder User kann die Welt in 140 Zeichen daran teilhaben lassen, was er gerade macht, denkt oder fühlt.

 

Für (väterliche) Gefühle sorgte auch ein Internetvideo aus dem Bereich des viralen Marketings. Eine vermeintliche Mutter aus Dänemark sucht den Vater ihres Kindes, den sie während seines Urlaubes kennen gelernt haben will. Ob die indirekte Werbung für Dänemark aufgegangen ist, wird sich erst an den Geburtsraten 2011 ablesen lassen können.

 

Dafür, dass auch Laien ihre Späße über das Internet treiben können, sorgt seit einiger Zeit Marcophono, eine Website, die Telefonstreiche kinderleicht macht. Da erinnert sich der iPhone-Nutzer an vergangene Zeiten und treibt Schabernack mit Kollegen, indem er sich als Pizza-Lieferant ausgibt und dabei halb schlapp lacht.

 

Zum Glück gibt es auch noch seriöse Innovation im Internet, wie z.B. die Suchmaschine Wolfram Alpha, die konkrete (wissenschaftliche) Fragestellungen möglichst korrekt beantworten möchte. Vielleicht handelt es sich tatsächlich um eine Revolution und in Zukunft werden Studenten mit Genuss „wolframen“. Auch unser aller Suchmaschinengigant Google hatte 2009 mal wieder etwas Neues zu bieten – „Google Wave“. Die wichtigsten Dienste des Internet unter einem Dach – was verlockend klingt, muss sich in der Realität allerdings noch durchsetzen, doch die Möglichkeiten im Internet kannten selten Grenzen.

 

Die wollte im vergangen Jahr Ursula von der Leyen setzen, um den Zugang zu Seiten mit kinderpornografischen Inhalten zu erschweren. Ein „Stopp“-Schild vor solchen illegalen Seiten sollte Nutzer davon abhalten, die Inhalt auch tatsächlich aufzurufen, was technisch problemlos weiterhin möglich gewesen wäre. Die Internetgemeinde reagierte mit Protest und nannte die damalige Familienministerin nur noch „Zensursula“, da mit dem Instrument in Zukunft auch andere, politisch missliebige Inhalte zu sperren seien. Ob die Internetsperre tatsächlich noch zum Einsatz kommt, ist momentan ungewiss.

 

Von der Leyens Parteikollege Wolfgang Schäuble machte sich als damaliger Innenminister mit dem Plädoyer für die Vorratsdatenspeicherung ebenfalls unbeliebt. Telekommunikationsanbieter sollten verpflichtet werden, sämtliche Verbindungsdaten ihrer Kunden eine halbes Jahr aufzubewahren. Das Bundesverfassungsgericht äußerte nach einer Klage deutliche Bedenken, so dass auch diese Einschränkung der Persönlichkeitsrechte erneut auf den Prüfstand kommen wird.

 

Schäuble jedenfalls machte die Vorratsdatenspeicherung zu seinem Projekt – ganz wie es in der Werbung des Baumarktes Hornbach gefordert wurde. Die skurrilste Werbeaktion des Jahres verblüffte, irritierte und begeisterte mit im deutschen Fernsehen selten zu sehendem Mut und Kreativität.

 

Eine besondere Idee hatten auch die Macher von „Auto-Tune the News“, die Videoschnipsel aus verschiedenen Nachrichtensendungen zu einem Song mixten und dabei auch politische Botschaften unterbrachten. Die Gebrüder Gregory verwendeten dazu einen Effekt, den Cher mit ihrem Hit „Believe“ weltbekannt machte und der mit Hilfe der Software „Auto-Tune“ erzeugt werden kann – das Verzerren vom Stimmen. Er wurde in den letzten Jahren in derart vielen (HipHop-) Songs verwendet, dass Jay-Z auf seinem letzten Album bewusst darauf verzichtete – für „Auto-Tune the News“ ist er allerdings optimal.

 

„Auto-Tune“ gibt Menschen roboterähnlich Stimmen, Microsoft möchte mit dem „Project Natal“ Mensch und Maschine eins werden lassen. Also Fortsetzung der Benutzer-Interaktion von Nintendos Wii wird es bei dem Xbox-Projekt möglich sein, Videospiele ganz ohne Controller zu spielen. Die Steuerung erfolgt tatsächlich nur mit den Mitteln, die dem Menschen ohnehin zur Verfügung stehen – Händen, Beinen, Füßen und Kopf. Da schon die Wii ein großer Erfolg war, könnte Microsoft mit seiner Strategie ein ganz großer Wurf gelingen.

 

Vorteile dürfte dann haben, wer seinen Körper so beherrscht wie die Jungs und Mädels, die sich dem Tricken verschrieben haben. Der neue Trendsport aus den USA besteht in einer Mischung aus Kampfsport und Akrobatik. In teilweise spektakulären Videos zeigen sie, zu welchen Drehungen und Sprüngen ein menschlicher Körper in der Lage ist. Und sollte uns die Wirtschaftskrise 2010 wirklich so richtig hart treffen, wissen wir schon, wie wir unsere Zeit vertreiben können, ohne als dauerglotzende Einzeller Fett anzusetzen.

 

Was war euer persönlicher Hype des Jahres?

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Kommentare

 
 
christian

04.01.2010 21:38:06 christian:
Modern Warfare 2 war für mich der Gaming Hype 2009. Das Spiel bekam durch sein Terroranschlaglevel jedoch auch sehr negative Schlagzeilen. Moral im Spiel ist eine spannende Frage.

Farmville war der Browsergamehype des Jahres. Unglaublich, wie viele zum virtuellen Landwirt wurden und regelmäßig auf's FACEBOOK Feld arbeiten gingen, auch während ihrer realen Arbeitszeit.

Ein spannendes Jahr!

PS: 1000 Zeichen sind das Limit für Kommentare. Etwas ärgerlich, wenn man einen langen Text geschrieben hat. Vllt könnte man einfach ausblenden, wenn eine bestimmte Länge überschritten wird.

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Auf der Suche nach den besten Hypes!
christians letzter Hype: Pen Pineapple Apple Pen

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christian

04.01.2010 21:37:02 christian:
Sehr schöner Artikel!

Ich habe einigen Filmhypes erst sehr spät nachgegeben, nicht aus Trotz, sondern weil ich erst so richtig angehyped werden wollte ;)

So freute ich mich auf die Bastarde und Avatare, wurde beide Male nicht enttäuscht. Inglorious Basterds ist eins von Tarantinos Meisterwerken.

Avatar macht Spaß, 3D Kino ist noch nicht verbreitet genug. Schade eigentlich.

District 9 war auch sehr nett. Man hätte vllt noch mehr draus machen können. Wurde dennoch nicht enttäuscht. Anders bei der Anwendung Google Wave, deren Hype geradezu zu einer Enttäuschung führen musste. Inwieweit Google selbst an überzogenen Erwartungen schuld ist, sei dahingestellt. Googlejünger haben so gehypet, dass die begrenzten Einladungen sogar verkauft wurden!

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christians letzter Hype: Pen Pineapple Apple Pen

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Wesker112

03.01.2010 22:57:13 Wesker112:
Cool, Atzenmusik ist auch dabei, war zumindest einer meiner Lieblingshypes von 2009;-)
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Wesker112s letzter Hype: The Walking Dead
Zuletzt editiert: 04.01.2010 16:16:55

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multitude

03.01.2010 21:51:38 multitude:
Ich bin klein und gemein... oder so :D
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multitudes letzter Hype: Veridian Dynamics: When Presidents Talk

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matthias

03.01.2010 19:24:16 matthias:
Wie redest du denn jetzt über Facebook? .-)
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Lebe glücklich lebe froh, trinke Rum nur aus Stroh.
matthiass letzter Hype: Harlem Shake

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multitude

03.01.2010 12:22:00 multitude:
Hey Jan, super Beitrag. Füge doch die Frage von Mat noch am ende des Artikels ein - in bold :D

Also mein Hype des Jahres war ##The Big Bang Theory##. Die Serie gibt es zwar schon länger, aber ich kenne sie erste seit 2009.

Der Anti-Hype des Jahres war ##Google Wave##. Riesen Spannung und dann ein System das total Nüsse ist.

Und der Sucker des Jahres (um noch eine Kategorie einzuführen die für das steht was mir am meisten auf die Nerven geht) ist ##Facebook##. Kompliziert, überladen, unübersichtlich, ständig Änderungen, alles verpasst man, niemand bekommt das Feedback das er/sie gerne hätte.

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multitudes letzter Hype: Veridian Dynamics: When Presidents Talk
Zuletzt editiert: 03.01.2010 12:23:19

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matthias

03.01.2010 12:04:15 matthias:
Was war euer persönlicher Hype des Jahres?
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Lebe glücklich lebe froh, trinke Rum nur aus Stroh.
matthiass letzter Hype: Harlem Shake
Zuletzt editiert: 03.01.2010 12:04:22

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